Freitag, 17. November 2017

Evolution und Exotarium im Zoo Zürich

Der Zoo Zürich liegt gar nicht so weit von meinem Zuhause entfernt und dennoch war ich schon länger nicht mehr dort. Eine von Freunden organisierte geführte Gruppen-Tour zum Thema "Evolution" freute mich deshalb sehr! Da die Führung hauptsächlich drinnen, im "Exotarium" des Zoos stattfindet, ist sie auch ein ideales Schlechtwetter-Programm.
Der freundliche Guide hat uns erklärt, dass die Evolution nicht erst mit Darwin und seinen Erforschungen begann, sondern eigentlich schon vor Milliarden Jahren während die Erde noch eine brodelnde Kugel war, auf der sich später das Wasser in den Meeren absetzte und irgendwann das erste Bakterium und somit das erste Lebewesen entstand. Im Wasser lebende Tiere entwickelten sich weiter, gingen an Land, passten sich unterschiedlichen Lebensräumen an, veränderten sich...
Besonders interessant sind jeweils diejenigen Tiere, die heute noch eine Zwischenform darstellen, aber auch Vergleiche zwischen Tieren, die ganz unterschiedliche Lebensweisen und Eigenschaften haben.

Krokodile gehören zu den ursprünglichsten Tieren - schon vom Aussehen her wird man an die Verwandtschaft mit den Dinosauriern erinnert. Durch ihre wechselwarme Lebensweise (die Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an) sparen sie sehr viel Energie und können - ebenso wie Schlangen - sehr lange von einem erlegten und verzehrten Beutetier leben. Löwen hingegen müssen schon bald wieder auf die Jagd, um ihren enormen Energiebedarf zu decken.

Schlangen haben sich aus Echsen weiterentwickelt und mit der Zeit die Beine - da sie bei deren Lebensweise oft einfach nur im Weg und lästig waren - verkleinert, bis sie in der heutigen Form gar keine mehr haben...

Am liebsten waren mir aber die Schlammspringer, die dürft ihr auf keinen Fall verpassen! Anhand dieses Tieres fühlt ihr euch, als wärt ihr direkt bei der Evolution dabei: Der Schlammspringer gehört zu den Fischen, lebt aber amphibisch und verbringt die meiste Zeit auf den Flossen watschelnd und hüpfend an Land. Er atmet durch die Kiemen und hat an Land in einer Kammer hinter den Kiemen einen Wasser-Vorrat dabei, welchen er regelmässig auffüllen muss. Ebenso schnappt und schluckt er aber auch Luft und könnte ohne ersticken.
Die Schlammspringer leben im Zürcher Zoo in einem Aquarium / Terrarium mit Mangroven, in welchem Ebbe und Flut mit sinkenden und steigenden Wasserständen simuliert werden. Nicht nur evolutionstechnisch sind sie spannend, sie sind auch sonst unterhaltsame Tiere! Die "glubschigen" Augen, der vorstehende Mund und die lustigen Bewegungen sind einfach sympathisch!

Zum ersten Mal sind mir übrigens Schlammspringer anfangs Jahr im Oman am Strand auf den mit Algen bewachsenen Steinen begegnet und haben mich da schon fasziniert.

Meine drei Tipps zum Besuch des Exotariums im Zoo Zürich:

1. Genauso wie auch die Masoalahalle ist das Exotarium ein kleiner Geheimtipp, um einen düsteren, kalten Wintertag an einem bunten und warmen Ort zu verbringen. Gleich beim Eingang taucht ihr bei den Aquarien mit exotischen Fischen und Korallen in eine ganz andere Welt ein und könnt die Schlammspringer bewundern. Etwas weiter leben die Pinguine und im oberen Stock Schlangen, Echsen und Krokodile...
2. Im Exotarium ist die Luft feucht und warm. Zieht euch also unbedingt flexibel an... Draussen mag kaltes Wetter herrschen - drinnen wird euch in der Jacke schnell zu heiss und stickig.
3. Das Exotarium eignet sich auch gut für Kinder. Sie können die Unterwasserwelten bestaunen, in den Terrarien suchen, wo sich die Tiere verstecken und manchmal auch unter Aufsicht eine Schlange anfassen. Älteren Kindern kann (mit etwas Vorbereitung oder Vorwissen) auch ohne Führung viel Spannendes zum Thema Evolution erzählt und direkt gezeigt werden.


Machen euch diese kleinen, lieben Gesichter auch so Glücklich und gut gelaunt?
Liebe Reisegrüsse, Miuh

Gerne zeige ich die Schlammspringer (und die anderen Beispiele der Evolution  natürlich ebenfalls...!) auch beim Freutag, beim Sonntagsglück, gei den Montagsfreuden sowie beim Natur-Donnerstag.



4 Kommentare:

  1. Wie spannend! Faszinierende Tiere, und manche schon soooooo lange auf der Erde, viel länger als Mensch. Ein prima Schlechtwettertipp. Erinnert mich jetzt ein bisschen an meinen kürzlichen Besuch in der Biosphäre Potsdam. Lieben Gruß Ghislana

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  2. Liebe Ghislana, vielen Dank! Die Biosphäre Potsdam muss ich unbedingt auch einmal ansehen, vorerst online... Auch ob es im Botanischen Garten beheizte Häuser hat, möchtenich im Winter unbedingt herausfinden. Liebe Grüsse, Miuh

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  3. Sieht das toll aus! Da könnte ich ewig meine Zeit verbringen, gucken, staunen, beobachten...
    Fröhlichen Gruß,
    Sara

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    1. Liebe Sara, vielen Dank! Oh ja, um die süssen, kleinen Kerle herum könnte ich auch ganz lange zuschauen - im Oman habe ich mir dabei grauenhaft den Rücken und die Schultern verbrannt... eigentlich wollte ich nur noch 10 Minuten schwimmen und wieder in den Schatten - doch dann entdeckte ich die Schlammspringer und die Krebse und konnte mich nicht mehr losreissen. Liebe Grüsse, Miuh

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